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Glückwunsch mit Schmerzen

Neulich hat doch Natalie Licard auf Nachfrage von Harald Schmidt von einer französischen Redensart berichtet, die man sich so sagt, wenn man sich viel Erfolg wünscht, also, gebraucht wird im Sinne vom deutschen “Ich drück’ dir die Daumen” o.ä.
Bei der gleich darauf – von Herrn Schmidt improvisierten – folgenden Übersetzung musste ich aber derart in mich hineinschmunzeln, dass ich mich kaum auf die restliche Sendung konzentrieren konnte.

Leider konnte ich nicht gut verstehen, was sie dort auf Französisch von sich gab. Seit dem letzten Unterrichtstag in dieser Sprache sind mittlerweile dreizehn Jahre in’s Land gegangen, lesen und vorlesen kann ich es immerhin noch ganz gut, bloß mit dem auditiven Verstehen einer schnell sprechenden Muttersprachlerin hapert es immens.
Zum Glück kenne ich aber mehrere Menschen, die dieser Sprache mächtig sind.
L. aus Toulouse gewährte mir gestern einen erhellenden Einblick. Auf direkte Anfrage hin, was man denn in seiner Heimat in diesem Fall zueinander wünscht, wurde mir exakt die Redewendung aus eben besagter Sendung geliefert, die ich mir sofort aufschreiben ließ:

“…et que le cul te pèle”,
was Mitbewohnerin K., die immerhin ein Jahr lang in Paris studierte und der Sprache fließend mächtig ist, bestätigen konnte.
Auch die situations- und sinngemäße Übersetzung seitens Harald Schmidts wurde von allen Befragten befürwortet (und diese wird hier jetzt wahrscheinlich von größerem Interesse sein).

Sie lautet: “Mir zieht’s die Haut vom Arsch!”

Interessant, nicht wahr? Das stelle man sich mal im Deutschen vor.
“Viel Glück bei der morgigen Prüfung, toi, toi, toi, und übrigens…mir zieht’s die Haut vom Arsch!”

Wie das bei Redewendungen so ist, lässt sich irgendwann einmal, je fortgeschrittener der Gang der Zeit und je konventionalisierter sie ist, deren Ursprung nicht mehr so recht festmachen. Aber die Vermutungen gingen in die Richtung, dass der Franzose dieses wohl ironisch meint, wenn er auf das Phänomen des Sonnenbrandes im Urlaub hinweist.

Nun ja, eindeutig werden wir das wohl nicht mehr herausbekommen. Aber mit dem “Daumen drücken” ist das schließlich auch nicht anders.

4 Kommentare

  1. Viel Glück – “Mir zieht’s die Haut vom Arsch!”
    Harald Schmidt philosophierte letztens mit Natalie darüber, was “Ich drücke Dir die Daumen” auf französisch heißt… Leider habe ich den Ausdruck nicht ganz verstanden, da mein Französischunterricht etwas länger her ist… abe…

    Sonntag, 9. April 2006 um 17:16 | Permalink
  2. Anna-Lina schrieb:

    nana, der etwas vornehmere franzose sagt aber “je croise les doigts pour toi” und lässt den hintern aus dem spiel. bin gerade in québec und werde mich mal erkundigen, was der québecois dazu sagt :-)

    Mittwoch, 29. März 2006 um 5:58 | Permalink
  3. OIK schrieb:

    Wie wärs mit “Hals und Beinbruch” für den Herrn Etymologen?

    Montag, 27. März 2006 um 20:44 | Permalink
  4. Alain schrieb:

    Die Briten sagen “Break a leg”. Oder “crossing my fingers”. Ersteres hat die Mutter meiner damaligen Freundin zu mir gesagt, zwei Wochen, bevor ich mein Bein brach… Danach kriegte sie sich gar nicht mehr ein… *g*

    Montag, 27. März 2006 um 21:01 | Permalink

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