Ich hab mal wieder alles viel zu kurz überflogen bzw. gar nicht beachtet, bevor ich auf die Empfehlung eines Bekannten einer Freundin, dessen Geschriebenes ich sehr schätze, in diesen Film ging. Das, was mir an Trailern von “I Am Legend” haften geblieben war, erinnerte mich stark an die durchgespielte Dystopie “Die Welt ohne uns” (Amazon), worin z.B. der Frage nachgegangen wird, wie es wohl in New York in einigen Jahren aussehen mag, wenn dort kein Mensch mehr lebt.
Will Smith jagt durch diese Stille, lediglich von seinem Hund begleitet, und versucht inmitten der wieder wuchernden Flora und zwischen den verlassenen Wolkenkratzern zu überleben. Wie bedrückend es sein kann, wenn man in vertrauter Szenerie plötzlich keine Menschenseele erblickt, insbesondere am Times Square, die Situation kennt man bereits vom Beginn von “Vanilla Sky” (wenn der Scientologe T.C. sie dort auch zunächst träumt) oder aber auch aus “28 Days Later” mit – zu Beginn – Spielort London.
Hätte ich doch einmal ein wenig genauer gelesen, zum Beispiel bei ben_ (hier und dort), dann hätte ich auch gewusst, dass das Ganze plötzlich in einen Zombieklamauk umschwappt (es war nämlich eine Art Vampir-Zombie-Virus daran Schuld, dass kein Mensch mehr auf der Straße weilt) und es zu jeder Menge Ungereimtheiten kommt: Will Smith ist nämlich zufälligerweise gegen die Krankheit immun, gleichzeitig – wie man aus störenden Rückblicken erfährt – ehemaliger hochrangiger Polizeioffizier der Stadt und dortiger Verantwortlicher für die Eindämmung der Seuche gewesen. Übrigens ist er auch Virologe und sucht das Gegenmittel mit wissenschaftlichen Methoden. Uahh. Doch es bleibt nicht nur bei diesen Stolpersteinen in der Story.
Hilfe bringt übrigens letzten Endes der *räusper* Glaube an Gott: Der einsame Streiter gerät später doch noch an zwei weitere Überlebende. Anna und den Jungen Ethan, die durch einen Ruf Gottes nach Vermont wollen, wo andere Überlebende in einem Dorf in den Bergen wohnen. Am Ende stehen diese beiden tatsächlich vor den gewaltigen Toren dieses Orts. Es wird ihnen geöffnet, der Blick wird frei auf… einen friedlichen Dorfplatz mit einem Kirchturm inmitten darauf. Filmende.
3 Kommentare
filmende? bei dawn of the dead wären wenigsten auch da noch zombies gewesen. und finden die etwa den weg nach vermond nicht? und muss anna jetzt für den fortbestand der menschheit sorgen? (lass mich raten, zwischen ihr und will smith funkte es eh schon *gähn*)
sowas erspare ich mir lieber.
habe gestern im lichtwerk leergut gesehen. der lohnt sich!
Leergut will ich auch unbedingt noch sehen.
Will Smith kommt in Vermont nicht an, der musste vorab noch ein Martyrium begehen.
Tja, wenn man immer schön brav Telepolis liest, dann passiert einem das nicht:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27024/1.html
:-)
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[…] Sachbuchknüller “The World Without Us” oder dem verlassenen New York im Film “I Am Legend“. Dabei fiel in einigen Schlaumeier-Blogs oft ein Begriff, der mir bis dato völlig fremd […]
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