Preisfrage: Wie habe ich es geschafft, “Michael Clayton” zu sehen, ohne das Haus zu verlassen? Tja.
Nun ja, jedenfalls erinnerte mich der Rechtstreit einiger Landwirte gegen den großen, bodenverseuchenden Konzern Unorth zunächst stark an Erin Brockovich, doch das hier war dann doch anders, nicht nur, weil der Protagonist auf der Lohnliste der die “Bösen” vertretenden Anwaltskanzlei steht. Der Anti-Erin-Brockovich-Effekt wurde auch dadurch begünstigt, dass hier alle Beteiligten offenbar hart rackerten, für ihre Arbeit aber anscheinend nur geringfügige Gegenleistung erlangten, geschweige denn Anerkennung.
So besitzt Clayton selbst als studierter Anwalt mit bestem Kontakt zu den Partnern der “weltweit erfolgreichsten Anwaltskanzlei” eine undefinierte Position im Gefüge. Er ist “Ausputzer” und muss z.B. hier als eine Art Feuerwehrmann den vom Wege abgekommenen Verhandlungsführer wieder zur Besinnung bringen. Ihm wird dazu vom Chefpartner noch mitgegeben, dass, sollte er den Abkömmling binnen einer Woche wieder herbringen, so würde er dafür sorgen, dass jeder innerhalb der Firma weiß, wie wichtig Clayton eigentlich sei.
Es fällt ihm auch schwer, die Schulden seines Bruders zu zahlen, was die Gläubiger verwundert.
Chefsyndikus des Konzerns Unorth ist Karen und wird verkörpert von Tilda Swinton. Während eines Interviews zu Beginn erzählt sie der Kamera, dass Glück in ihrem Job zu finden sei, der sie voll und ganz erfülle. Sehr zum Wohlwollen des Vorstandsvorsitzenden, der natürlich neben ihr sitzt. Widerwärtig.
Große Konzerne mit Wachstumshunger, die nach außen hin Greenwashkampagnen starten und ihre Mitarbeiter unter Druck setzen. Hassenswert. Gut, dass das später alles den Bach runtergeht.
2 Kommentare
Hähä, gute Idee. Muss mir den auch die Tage nochmal angucken. Wie fandest du ihn denn?
War nicht der ganz große Wurf. Aber kann man zur Unterhaltung gucken. Und Du ja sowieso ;-)
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