Da war König Zufall mit im Spiel. Gestern hatte ich gerade erst den Beitrag über den Google-Artikel im aktuellen Spiegel veröffentlicht, da gab der Konzern fast zeitgleich in seinem Blog bekannt, mit China auf Konfrontationskurs zu gehen.
Als Grund hierfür wird dort angegeben, die Domain google.cn hätte Mitte Dezember unter starken Hackerangriffen gelitten. Insbesondere die GMail-Konten von dortigen Menschenrechtlern sollen unter Beschuss gewesen sein. Als Folge davon hat Google die Zensur heruntergefahren (zumindest bereits teilweise nachgewiesen), weshalb von China aus plötzlich wieder Seiten angesteuert werden können, die vorher gesperrt waren. Oder droht, sein China-Geschäft ganz zu schließen, weshalb es zu spontanen Blumen-Niederlegungen kam (s. Foto).
Zur Zeit kann nur gemutmaßt werden, ob hinter diesen Schritten tatsächliche Menschenfreundlichkeit oder doch nur geschäftliche Interessen stehen. Allerdings wird auch für Google ein Marktanteil von zirka 20 Prozent (die Angaben schwanken dahingehen sehr stark) nicht zu verachten sein. Die Aktionäre wissen das ebenfalls.
Unser Mitgefühl gilt daher auch den Google-Anteilseignern.
Die Meinungen über die Geschehnisse überschlagen sich momentan. Ein kleiner Link-Überblick:
ZEIT Online – Die Google-Republik
Nerdcore – Google vs. China, Blumen an Googles Firmenschild
Spreeblick – Google erwägt Rückzug aus China
Mspro – Google vs. China- Postnationale Cyberwars
Netzpolitik – Google vs China
Netzwertig – Google und China: Geht es um Menschenrechte oder um Geld?
Ein Kommentar
Die Intention von Google ist fürs erste sekundär.
Fakt ist, die “Mauer” hat einen Riss bekommen und steht (vorerst) im Fokus der WEB / Weltgemeinschaft.
Egal welche Auswirkungen dieses „Spielchen“ haben wird, ein Stück (Netz)Geschichte hat sich ereignet.
Für solche Dinge lieben wir doch das Netz oder etwa nicht?
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