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Giulias Verschwinden

Zum Sex kommt es gottseidank nicht in “Giulias Verschwinden”, denn mal im Ernst: Wer will schon Bruno Ganz beim f* zugucken (obwohl das vielleicht ein kathartisches Moment besäße)? Stattdessen ist der Film eine Räson über das Alter. Oder besser gesagt über das Älterwerden.

Seit ein paar Jahren scheint das Thema ein Trend im deutschsprachigen Film zu werden und nach den ersten 20 Minuten dachte ich auch noch, ihn nicht komplett zu überstehen wegen dieser offensichtlichen Fixierung auf ein Zielpublikum, das dem demografischen Wandel unterlegen ist. Dazu kam noch dieser merkwürdig “leichtfüßige” Humor, mit dem neuerdings alle Filme über das Leben, das Universum etc. pp. ausgestattet sein müssen.

Zum Glück kam dann aber ein bekleideter Bruno Ganz ins Spiel und becircte Giulia, gespielt von Corinna Harfouch, die die Feier anlässlich ihres 50. Geburtstags schwänzte. Das tat er – abgesehen von einigen deutlichen Plattheiten – mit derart interessanten Ansichten, dass man sich gerne einige davon abgucken würde. So sollten sich die beiden seiner Meinung nach nur an diesem Abend begegnen: “Wir haben uns nie jünger gesehen. Und werden uns auch nie älter sehen.” Enttäuschung von vornherein ausgeschlossen, aus der Feder von Drehbuchautor Martin Suter.

Er habe in seiner Wohnung jede Menge Spiegel, damit er – im Gegensatz zu den Menschen, die relativ selten in einen Spiegel guckten – seinen Alterungsprozess nicht so deutlich wahrnahm. Das ist eine Bemerkung, über die ich sogar persönlich nachdenken muss. Meine künftige Wohnung verfügt nämlich über mehrere Spiegelwände und ich hatte eigentlich vor, diese zu entfernen.

Die auf Giulia wartende Gesellschaft hatte ebenfalls einige Bonmots zur Hand. Die Fiftysomethings berieten sich zum Beispiel, welches Alter denn das beste wäre, wenn man den Wunsch frei hätte, wieder damit leben zu können. 20 Jahre und darunter wurde sofort einhellig abgeschmettert, aufgrund der vielen Probleme und des Unwissens, das es mit sich brächte. 35, das wäre ein super Alter.

Ich bin schon ganz gespannt darauf, wie toll das wird, wenn ich im nächsten April genau das Alter erreiche.

P.S.: Und Frau Harfouch darf sich im realen Leben nicht schämen. Denn sie sieht mit ihren tatsächlichen 55 Jahren klasse aus.

Ein Kommentar

  1. Andre schrieb:

    schöner Film… :-)

    Donnerstag, 15. Juli 2010 um 9:35 | Permalink

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