Fundort: Tierheim Bielefeld-Senne
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Ein kleiner, neuer (und heute erst angenommener) PR-Auftrag erschütterte mich dann doch etwas im Nachhinein. Da gibt es demnächst eine Ausstellung, dazu einen Katalog, ein Buch und alles, was dazu gehört. Thema: Frauen in der Nachkriegszeit bis zum Jahr 1949. Zwar hatte ich bereits von Freunden, die bei den Gesprächen mit den so genannten Trümmerfrauen für die Transkriptionen mit vor Ort anwesend waren, erfahren, dass beim Lesen und Hören der Mitschnitte die ein oder andere delikate Geschichte auftauchen könnte.
Als Wehrdienst-Verweigerer, der von Opa und Oma beiderseits ganz fürchterliche Kriegsgeschichten für den Antrag seinerzeit geliefert bekam, dachte ich eigentlich, das könne mich kaum noch schocken. Nix da, das hier gelieferte besitzt noch eine ganz andere Qualität.
Allerdings waren offenbar nicht alle Angeschriebenen von der Idee begeistert. Zitat:
Im August 2013 meldete sich eine Frau bei uns, die ihren Namen nicht nennen wollte, wohl aber angab, zum Jahrgang 1925 zu gehören und in Werther zu leben. Sie äußerte sich folgendermaßen: »Wir waren die Besiegten und sie die Sieger. Das läuft überall auf der Welt so. Wir haben oft gesagt, dass der Krieg nicht lange gedauert hätte, wenn sich die Männer dem Feind so schnell ergeben hätten, wie es die Frauen nach dem Krieg taten. Es ist eine Unverschämtheit von Ihnen, diese Ereignisse wieder ans Licht zerren zu wollen.«
Ich glaube, diese ‘Unverschämtheit’ sollten wir uns dann doch wohl heraus nehmen.
Einen Nachteil besaß das Online-Stadtteilprojekt für die Tageszeitung: Ich hatte mir Scheuklappen angelegt und alles außerhalb des Viertels aus den Augen verloren. Übrigens auch andere Blogs. Meinen Feedreader hatte ich ewig nicht mehr geöffnet und es war blanker Zufall, dass ich nur ein paar Tage vor der Einstellung des Googlereaders Anfang Juli davon hörte. Prophylaktisch exportierte ich seinerzeit also schnell alles auf den Rechner.
Erst jetzt hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen (es gab zwar Empfehlungen – vor Monaten. Die hab ich natürlich längst wieder vergessen, sorry). Und mir scheint, als käme der “The Old Reader” recht nah an’s Original heran. Zumindest wirkt es so, als wären alle meine Einstellungen mit importiert worden, Kategorien etc. sind ebenfalls vorhanden wie bei Google und die entsetzlich vierstellige Zahl an ungelesenen Beiträgen ist auch zu lesen.
Solltet Ihr Euer Blog also nicht inzwischen eingestellt haben (ein paar, tote Feeds hab ich bereits entdeckt), könnte es passieren, dass ich mal wieder vorbei schaue. Bis dahin.
“Etwas Neues muss her!” zitiere ich mich einmal selbst. Und dann doch wieder nicht.
Zugegeben: Als es erste Querelen im alten Stadtteil-Projekt, mit dem Zeitungsverlag im Rücken, gab, hatte ich bereits schon vorsorglich damit begonnen, eine Seite auf eigene Faust aufzuziehen. Um die Arbeit auch weiter machen zu können. Und so konnte ich sie auch schon drei Wochen, nachdem mir dort so überraschend das Ende bescheinigt wurde, der Öffentlichkeit präsentieren:
Selbstverständlich gibt es große Gefahren, solch ein Ding ab jetzt auf eigene Kappe zu betreiben. So muss der Bekanntheitsgrad, den die vorherige Präsenz besaß, erst einmal mit der neuen Sache erreicht werden. Dabei könnte mir zwar die gute und im Laufe der Jahre erarbeitete Vernetzung behilflich sein. Andererseits ist bei der bloßen Erwähnung des Namens die Verwechslungsgefahr zunächst einmal gegeben. Und dazu zählt auch, dass ich eine neue Facebook-Seite aufziehen musste (die alte mit 1,8k-Followern musste ich wegen des Impressums abgeben).
Eventuell könnten da ein paar Aktionen wie die im obigen Bild Abhilfe schaffen. Oder einfach: Rein in’s Gewühl und Angebote machen, die es vorher nicht gab (Wohnungsbörse, Veranstaltungskalender).
Mir ist klar: Ich gehe ein Risiko ein damit. Und es könnte auch gut passieren, dass ich das auf Dauer nur als Hobby weiter betreiben kann. Nun ja, wir werden sehen.